Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

10.04.2015

Schlimme Folgen nach der Manipulation einer Baustellenkreissäge

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang und zeigen, wie er hätte vermieden werden können.

Meldungen über Verletzungen bei Arbeiten an und mit Baustellenkreissägen kommen immer wieder vor. Daher wird hier eine Unfallbeschreibung aufgegriffen, die nahezu gleichlautend in zwei Unfallmeldungen an die BG BAU innerhalb einer Woche zu finden war. Damit soll für den Umgang mit einer Baustellenkreissäge sensibilisieren werden, um künftig Unfälle zu vermeiden.

Unfallhergang

Beim Arbeiten mit der Baustellenkreissäge wurde das Holzwerkstück statt mit dem vorgesehenen Schiebestock mit einem Meterstab am Sägeblatt vorbeigeführt. Dabei kam es zum Kontakt der Finger mit dem laufenden Sägeblatt.

Bei der Unfalluntersuchung zeigte sich, dass in beiden Fällen mit einer Baustellenkreissäge mit selbsttätig absenkbarer Schutzhaube gearbeitet wurde. Mit dieser Technologie wird eine Berührung der Finger mit dem Sägeblatt grundsätzlich verhindert. Diese Sägen stellen den Stand der Technik dar.

Die Unfallursachen liegen neben der nicht Benutzung des Schiebestocks vor allem in der Manipulation der Baustellenkreissäge. In beiden Fällen wurde, wie auf dem Foto zu erkennen ist, ein Holzstück zwischen Spaltkeil und dem Mechanismus der Haube eingeklemmt. Diese Manipulation wurde unter anderem mit den Argumenten begründet, dass mit einer abgesenkten Schutzhaube nicht gearbeitet werden könne und dass es so viel schneller gehen würde.

Unfallvermeidung

Diese Argumentationen zeigen einerseits, dass die Mitarbeiter nicht über den Umgang mit der Baustellenkreissäge unterwiesen wurden und dass andererseits der Unternehmer die Gefährdung durch den Umgang mit der Baustellenkreissäge nicht ausreichend in seiner Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt hat. Offensichtlich hat auch der Aufsichtsführende auf der Baustelle diese Gefährdung nicht erkannt oder vielleicht sogar toleriert.

Die Manipulation an den Sicherheitseinrichtungen einer Maschine ist kein Kavaliersdelikt und hat auch nichts mit Fahrlässigkeit zu tun. Das Holzstück im beschriebenen Fall wurde bewusst eingeklemmt, um genau diese Sicherheitseinrichtung auszuschalten und somit vermeintlich besser und schneller arbeiten zu können. 

Damit wird für jeden Benutzer das Risiko erhöht, einen Unfall zu erleiden. Ein Stück Holz ist schnell eingeklemmt. Ein durch diese Manipulation abgetrennter Finger ist so schnell nicht geheilt, wenn überhaupt eine folgenlose Heilung möglich ist. 

Aufsichtsführende dürfen an dieser Stelle nicht wegsehen. Hier ist konsequentes Handeln angesagt, denn durch das Wegsehen und das Nichteingreifen machen sich Unternehmer und Aufsichtsführende strafbar.



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Arbeitsschutzprämien

Die BG BAU fördert ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz! Folgende Präventionsmaßnahmen werden von der BG BAU bezuschusst und prämiert.

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