Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

03.07.2015

Sturz durch den Bruch eines Holzbalkens!

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang und zeigen, wie er hätte vermieden werden können.

Auch Holzbalken kommen in die Jahre und können die Sicherheit der Mitarbeiter gefährden. Mit dieser Unfallschilderung wird die Sensibität für die Arbeitssicherheit geschärft.

Unfallort und Situation

Der Holzbaubetrieb hatte den Auftrag, die Dachkonstruktion eines Anbaus an ein landwirtschaftliches Gebäude auszutauschen. Hier war in Teilen die statische Tragfähigkeit nicht mehr gegeben.

Wie es beim Bauen für landwirtschaftliche Betriebe häufig der Fall ist, sollte die Dachdeckung bauseits aufgebracht werden. Somit war nur die vorhandene Wellasbestzementdeckung nach den Forderungen der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519) zu demontieren und zu entsorgen sowie im Nachgang die Holzkonstruktion als Traggerüst zu erstellen.

Die zu ersetzende Dachkonstruktion war vom damaligen Besitzer des landwirtschaftlichen Betriebes selber erstellt worden. Hier waren vermutlich die fachlichen Voraussetzungen sowohl bei der Planung wie auch bei Ausführung nicht gegeben.

Unfallhergang

Im Zuge der vorbereitenden Arbeiten wurden an den Giebelseiten sowie an einer Traufseite Gerüste errichtet. Als Schutz vor einem Absturz nach innen wurden Schutznetze eingebaut. Zum Anbringen der Auffangnetze war der spätere Verletzte der Meinung, eine Platte der Dacheindeckung entfernen zu müssen. Er stieg auf die Dachkonstruktion, die aufgrund der vermorschten Balken nicht mehr tragfähig war. Zusammen mit dem Balken stürzte der Mitarbeiter ca. 4 m in die Tiefe. Aufgrund der erlittenen Verletzungen war der Mitarbeiter vier Wochen arbeitsunfähig und fiel im Unfallbetrieb aus.

Unfallvermeidung

Unfallursächlich sind organisatorische Mängel im Bereich des Arbeitsschutzes, welche durch den Unternehmer nicht erkannt bzw. umgesetzt worden sind. Da die Absturzhöhe bis zu 7 m reichte, wurde geplant, den zu sanierenden Bereich einzunetzen. Hierdurch sollten die Unfallfolgen bei einem eventuellen Absturz nach innen vermindert werden.

Ebenso ist die Gefährdung des Absturzes nach außen durch das Stellen von Gerüsten im Giebel- sowie Traufbereich berücksichtigt worden. Jedoch fehlte die eindeutige Anweisung an die Mitarbeiter, dass das Dach vor Beendigung der Schutzmaßnahmen nicht betreten werden dürfe. Bei Dacheindeckungen, welche mit Wellasbest gedeckt sind, ist jedem Fachmann bekannt, dass die Tragfähigkeit durch Verwitterungsvorgänge nicht mehr gegeben ist. In diesem Fall kam noch erschwerend hinzu, dass auch die Unterkonstruktion aufgrund des Lebensalters sowie äußerer Einflüsse nicht mehr tragfähig gewesen ist. Dieser Sachverhalt war allen anwesenden Mitarbeitern bekannt.



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Arbeitsschutzprämien

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