Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

29.05.2015

Sturz vom Gerüst beim Beladen des Lastenaufzuges!

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang und zeigen, wie er hätte vermieden werden können.

Ein Sturz vom Gerüst beim Beladen des Lastenaufzuges hatte fatale Folgen. Wie hätte dieser Unfall vermeiden können! Was hat sich auf der Baustelle ereignet? Ein Zimmereibetrieb hatte den Auftrag, das Dach eines Einfamilienhauses neueinzudecken. Das Satteldach des Hauses hatte eine Neigung von ca. 35°. Als Arbeitsplatz und zur Absturzsicherung diente ein Systemgerüst, welches von einer Gerüstbaufirma vor Beginn der Dacharbeiten rings um das Gebäude aufgebaut wurde. Das Gerüst bestand an den Traufseiten aus zwei Gerüstlagen mit einer Höhe von ca. 4,3 m bis zum obersten Belag. Das Dachfanggerüst an den Traufseiten war ordnungsgemäß mit den nötigen Dachüberständen an das Dach angepasst. Die erforderlichen Fangnetze waren eingebaut.

Unfallort und Situation

Zu Beginn der Zimmererarbeiten wurden zunächst die vorhandene Dacheindeckung und die darunterliegende Lattung entfernt. Nach den Isolierarbeiten und der Anbringung der Unterspannbahnen wurden die Konterlattung und die Lattung auf die Dachfläche aufgebracht.

Für den Transport von Material, Werkzeug und Maschinen auf die Dachfläche stellten die Mitarbeiter des Zimmereibetriebes einen firmeneigenen Anstellaufzug, der an die oberste Lage des vorhandenen Gerüstes in der Belagsebene angelehnt wurde. Hierfür wurden von den Mitarbeitern des Zimmereibetriebes die Gerüstbauteile der Dachschutzwand (Geländer und Schutznetz) in einem Gerüstfeld entfernt.

Unfallhergang

Zum Feierabend wollte der Verletzte, der zugleich auch Aufsichtsführender war, den Druckluftkompressor mit Hilfe des Anstellaufzuges nach unten befördern, um ihn mit in die Werkstatt zu nehmen. Beim Verladevorgang des Kompressors von der obersten Gerüstebene auf den Lastaufnahmeschlitten des Aufzuges verlor der Verletzte, in Folge des hohen Gewichtes des Kompressors, das Gleichgewicht und stürzte mitsamt dem Kompressor über 4 m auf die asphaltierte Hoffläche. Beim Aufprall zog er sich Frakturen im Schädel- und Lendenwirbelbereich zu.

Unfallvermeidung

Wesentliche Ursache für den Unfall war, dass an diesem Arbeitsplätz auf dem Gerüst keine durchgehende Einrichtung vorhanden war, die das Abstürzen von Personen verhinderte.

Die Mitarbeiter der Gerüstbaufirma haben das Gerüst ordnungsgemäß aufgestellt. Dafür trägt die hierfür befähigte Peron die Verantwortung. Jegliche Änderungen am Gerüst dürfen nur von den Mitarbeitern der Gerüstbaufirma mit anschließendem Prüfprotokoll erfolgen.

Liegt die obere Be- und Entladestelle bei einem Anstellaufzug höher als 2 m, sind Absturzsicherungen vorzusehen. Werden die Leiterteile des Aufzugs (Fahrbahn) bis auf das Dach geführt, darf die vorhandene Dachfangwand nur für die Durchfahrt des Lastaufnahmemittels unterbrochen sein. Besser ist es allerdings, die Fahrbahn des Aufzuges mit Hilfe von Knickstücken über die nicht unterbrochene Dachfangwand hinwegzuführen. 



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