Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

18.06.2014

Vermeidung von Abstürzen durch Dachflächen

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang und zeigen, wie er hätte vermieden werden können.

Ein Betrieb des Zimmererhandwerks hatte den Auftrag, die Dachfläche eines Erzeuger- Großmarktes zu sanieren. Bei der zu sanierenden Fläche handelte es sich um ca. 2500 m² Asbestzementdachfläche, ca. 725 m² Ziegeleindeckung und ca. 1200 m² Flachdachfläche. Die Asbestzementdachfläche und die Ziegeleindeckung sind mit einer Dachneigung von über 22 Grad als ein Steildach zu bewerten. Die Ziegeleindeckung und die Asbestzementplatten sollten entfernt und mit dem Flachdach neu abgedichtet werden. Dazu musste die Eindeckung entfernt und die Dachkonstruktion im Nachgang verschalt werden. Die freigelegte Binderkonstruktion sollte während des Abdeckens kontrolliert und ggf. durch die Zimmerer ertüchtigt werden.

Unfallhergang

Am Unfalltag hatte der Unternehmer den mündlichen Auftrag erteilt, die Baustelle einzurichten. Diese Arbeiten umfassten das Aufstellen des Autokranes, das Abladen der Schalung, das Erstellen des Seitenschutzes auf der Flachdachfläche und das Reinigen der Flachdachfläche. Alle Tätigkeiten betrafen Bereiche ohne Absturzgefährdung.

In den Bereichen des Ziegeldaches und der Asbestzementdachfläche waren als Absturzsicherung nach innen Schutznetze vorgesehen. Nach außen sollte im Giebelbereich ein Fanggerüst und an der Traufe ein Dachfanggerüst errichtet werden. Die Netze und die Gerüste sollten zwei Tage später durch ein beauftragtes Unternehmen montiert werden.

Die Baustelle wurde am Unfalltag zunächst eingerichtet. Ab Mittag wurde das Wetter besser, sodass sich der mündlich benannte Aufsichtführende und gelernte Dachdeckergeselle mit seinen Mitarbeitern dazu entschieden hat, die Ziegeldachfläche zu öffnen. Im Zuge dessen wurde einen Teil der Dachfläche abgedeckt. Die nun freigelegte Dachkonstruktion, die seit Jahren der Witterung ausgesetzt war, sollte von einem Zimmerer ertüchtigt und komplett verschalt werden.

Zum Erreichen des Arbeitsplatzes benutzten die Beteiligten die Ziegeleindeckung als Verkehrsweg. Beim Übersteigen über den First brach ein Ziegel einschließlich der darunterliegenden Dachlatte. Diese hatte einen Querschnitt von lediglich 24 mm / 48 mm bei einem Sparrenabstand von ca. 80 cm. Einer der Mitarbeiter stürzte ca. 8 m tief auf den Boden der Halle des Erzeuger-Großmarktes.

Der gelernte Zimmerer brach sich infolge des Absturzes das Becken und zertrümmerte sich eine Kniescheibe. Durch einen Notarzt wurde der Verletzte erstversorgt, um dann im Anschluss im Krankenhaus weiter behandelt zu werden. Der Verunfallte wurde mehrfach operiert. Ihm steht eine langwierige und aufwendige Rehabilitation bevor.

Unfallvermeidung

Ursache für diesen Unfall war der Bruch des Dachziegels und der darunterliegenden Dachlatte. Der Unfall hätte vermieden werden können, wenn lastverteilende Beläge als Verkehrsweg und Arbeitsplatz verwandt worden wären. Zusätzlich hätte die Dachfläche vor Beginn der Arbeiten nach innen und nach außen gegen Absturz abgesichert sein müssen.



zurück

Partner-Check für mehr Sicherheit im Holzbau

Jetzt hier Kampagnenmittel bestellen >>>

Arbeitsschutzprämien

Die BG BAU fördert ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz! Folgende Präventionsmaßnahmen werden von der BG BAU bezuschusst und prämiert.

Eine Initiative von