Mehr Sicherheit im Holzbau

Unfälle passen nicht zum Image des Holzbaus und einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen. Außerdem führen Unfälle immer zu hohen Kosten und sind damit ein betriebswirtschaftliches Risiko für das Unternehmen. Daher gilt bei jeder Baumaßnahme: Der Schutz der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Ziel der Kampagne für mehr Sicherheit im Holzbau "Absichern statt abstürzen" ist es, Arbeitsunfälle weitgehend zu vermeiden, zumindest aber deutlich zu reduzieren. Daher finden Sie auf diesen Seiten wichtige Unterlagen, die Ihnen helfen, die Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen nachhaltig zu verankern.

Aktuelle Nachrichten der Kampagne "Mehr Sicherheit im Holzbau"

11.02.2014

Vermeidung eines Durchsturzes durch Holzfaserplatten

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang und zeigen, wie er hätte vermieden werden können.

Herr A. war mit der Verschalung einer Dachfläche in einem Rohbau betraut. Das Bauwerk war komplett mit einem Fassadengerüst inklusive eines Dachfanggerüstes umschlossen. Die Dachneigung der Dachfläche betrug ca. 28 Grad. Absturzhöhen ins Innere des Bauwerks betrugen ca. 3,5 m bis ca. 5 m. Eine Sicherung gegen Absturz nach innen war nicht vorhanden. Das Achsmaß der Sparren betrug ca. 0,75 m.

Die Verschalung der Dachfläche sollte im Vordachbereich mit Nut- und Federbrettern und im Innenbereich mit Holzfaserplatten durchgeführt werden. Die Holzfaserplatten hatten die Abmessungen von 2,5 m x 0,6 m und wiesen eine Stärke von 3,5 cm auf. Sie waren umlaufend mit einer Nut- und Federverbindung ausgebildet. Die Holzfaserplatten wurden direkt von einer Palette des Herstellers von Hand aufgenommen. Auf die nicht durchtrittsicheren Holzfaserplatten wurde mittels eines Einlegers in der Folienumwicklung an der Palette hingewiesen.

Die Holzfaserplatten wurden beim Verarbeiten auf der Dachfläche direkt von der am Kran hängenden Palette auf die Dachkonstruktion gelegt. Herr A. war bei den Verlegearbeiten auf der Dachfläche alleine. Seine Kollegen waren mit anderen Arbeiten im Rohbau beschäftigt.

Unfallhergang

Die Verlegung der Holzfaserplatten erfolgte nach Fertigstellung der Vordachschalung. Durch die Nut- und Federausbildung der Holzfaserplatten musste auf einen Stoß auf den Sparren nicht geachtet werden.

Herr A. bewegte sich bei seinen Verlegearbeiten auf der Dachfläche, die bereits von ihm mit den Holzfaserplatten belegt worden waren - ohne lastverteilende Beläge. Da ihm die Gefahr des Durchbrechens bekannt war, trat Herr A. nach seinen Angaben immer auf den Sparren. Zudem verlegte Herr A. nur so viele Reihen Holzfaserplatten, wie er anschließend mit einer Lage Dachpappe überdecken konnte. Bei diesen Arbeiten achtete Herr A. nicht auf den Sparrenabstand. Als er die Feldmitte eines Sparrenfeldes betrat, durchbrach die Holzfaserplatte. Herr A. stürzte ca. 4 m ins Gebäudeinnere und zog sich mehrere Brüche im Lendenwirbelbereich zu.

Unfallvermeidung

Die Arbeiten sind so zu organisieren, dass ein Arbeiten von einem sicheren Arbeitsplatz aus möglich ist. Technische Lösungen sind organisatorischen Lösungen vorzuziehen. 

Bei einer Absturzgefahr nach innen und/oder einer Durchsturzgefahr sind entsprechende Maßnahmen zu treffen, wie z.B. durch den Einsatz von durchtrittsicheren Platten. Hier sind die Herstellerangaben zu beachten.

Praxishilfen und Checklisten

In regelmäßigen Abständen berichten wir über einen Unfallhergang, um Sie für die Unfallgefahren bei Ihren täglichen Arbeiten zu sensibilisieren. Sorgen Sie durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen für ein Mehr an Sicherheit in Ihrem Betrieb. Sie finden zahlreiche Praxishilfen und Checklisten hier auf dieser Internetseite.



zurück

Partner-Check für mehr Sicherheit im Holzbau

Jetzt hier Kampagnenmittel bestellen >>>

Arbeitsschutzprämien

Die BG BAU fördert ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz! Folgende Präventionsmaßnahmen werden von der BG BAU bezuschusst und prämiert.

Eine Initiative von